Montag, 6. Juni 2011

Dax schafft Plus

Ein Wechselbad der Gefühle an der Frankfurter Börse: Nach zunächst verhaltenem Handel ging auf dem Parkett am Nachmittag "die Post ab". Erst kamen die schlechten Arbeitsmarktdaten aus den USA, danach gab es eine "Entwarnung" im Fall Griechenland. Letzteres sorgte dafür, dass es mit den deutschen Indizes nach oben ging. Zuvor hatten die unbefriedigenden Nachrichten aus Amerika für ein Abrutschen der Kurse gesorgt.

Der Dax gewann 0,5 Prozent und schloss bei 7109 Punkten. Der MDax blieb mit 10.682 Zählern auf dem Stand des Vortages. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 0,1 Prozent und wies 902 Punkte auf. EU, IWF und EZB haben Griechenland ein positives Zeugnis über die Sparpolitik ausgestellt. Das Urteil beziehe sich auf die aktuellen Fortschritte aber auch auf die mittelfristige Finanzplanung, das neue Sparprogramm sowie die geplanten Strukturreformen für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit, teilte das griechische Finanzministerium mit. Dieses Zeugnis galt als Voraussetzung dafür, dass die nächste Tranche der internationalen Finanzhilfen von zwölf Milliarden Euro ausgezahlt wird.

Dagegen hat sich die Lage auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt im Mai nicht verbessert. So stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um lediglich 54.000; prognostiziert waren 160.000. Die Arbeitslosenquote ging auf nunmehr 9,1 Prozent hoch. Die hohe Arbeitslosigkeit gilt als Haupthindernis für das Wiederanspringen des Konsums in den USA, der Haupttriebfeder der weltgrößten Volkswirtschaft.

Bei den Einzelwerten behaupteten sich Siemens im Plus. Die Aktien des Technologiekonzerns verteuerten sich um 1,3 Prozent, nachdem UBS die Titel auf ihre europäische Empfehlungsliste gesetzt hatte. Auf und ab ging es auch mit den Autowerten. VW verloren 0,2 Prozent. Daimler verteuerten sich um 0,5 Prozent. Bei den Finanzwerten gewannen Commerzbank 4,3 Prozent; die Anleger scheinen die Kapitalerhöhung verdaut zu haben. Deutsche Bank stiegen um 1,9 Prozent.

Auf der Verliererseite standen einmal mehr die Versorger. Die Aktien von Eon und RWE rutschten aufgrund anhaltender Spekulationen auf finanzielle Belastungen im Zusammenhang mit dem geplanten Atom-Ausstieg in der Spitze um jeweils mehr als zwei Prozent. Eon fielen um 1,2 Prozent; RWE gaben sogar um 2,7 Prozent nach. Spekulationen auf eine Nachbesserung der Übernahmeofferte von Meyer Burger beflügelten im TecDax Roth & Rau. Die Aktie des Solarindustrie-Zulieferer legte um 3,0 Prozent zu. Als Auslöser nannten Börsianer einen Bericht des "Handelsblatts", dem zufolge Roth & Rau-Großaktionär Christoph Ladanyi das Angebot von 22 Euro je Aktie als zu niedrig bezeichnet hatte. Er sehe den Wert der Papiere eher über 30 Euro.

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