Donnerstag, 21. August 2008

Deutsche Bank im Visier

Der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo hat seine Untersuchungen wegen umstrittener Praktiken beim Vertrieb sogenannter ARS-Anleihen auf die Deutsche Bank ausgeweitet. Außerdem nehme er nun auch die Bank of America und Goldman Sachs ins Visier, teilte Cuomos Behörde mit. Cuomo ermittelt gegen zahlreiche Banken wegen des Vorwurfs, ARS-Anleihen (Auction-Rate Securities) in betrügerischer Weise vermarktet zu haben, indem sie die Käufer über die Risiken der Papiere im Unklaren gelassen hätten. ARS sind Anleihen mit langer Laufzeit, deren Zinssatz aber in kurzen Abständen bei Auktionen neu festgesetzt wird. Der 330 Milliarden Dollar schwere Markt für die Papiere war im Zuge der US-Kreditkrise weitgehend zusammengebrochen. Fünf Großbanken - UBS, Morgan Stanley, JPMorgan Chase, Wachovia und Citigroup - haben sich bereits mit Cuomo auf den Rückkauf von ARS-Anleihen zum Nennwert von mehreren Milliarden Dollar geeinigt. In einem Brief an den regionalen Verband der Anleihehändler warf Cuomo auch den Brokern eine Mitverantwortung für die Verluste zahlreicher Anleger mit den Papieren vor. Dem Verband zufolge wurden rund 60 Mrd. der insgesamt 160 Mrd. Dollar an illiquiden ARS-Anleihen über nachgeordnete Händler verkauft und fallen damit nicht in den Geltungsbereich der Vereinbarungen Cuomos mit den Banken. Der Verband will dennoch die Banken in die Verantwortung dafür nehmen, weil sie die Auktionen kontrolliert und den Brokern Informationen über das Einbrechen des Markts vorenthalten hätten.