Mittwoch, 29. Oktober 2008

Euro gibt wieder ab

Der Euro hat am Mittwochmittag nach der Veröffentlichung von überraschend guten US-Konjunkturdaten einen Teil seiner Gewinne gegenüber dem Dollar wieder abgegeben. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,2752 Dollar, nachdem sie zuvor noch auf bis zu 1,2845 Dollar gestiegen war. Der Auftragseingang bei langlebigen Konjunkturgütern in den USA war im September um 0,8 Prozent gestiegen. In einer Befragung hatten Analysten mit einem Minus von 1,2 Prozent gerechnet.

Volkswirten zufolge bleibt das Konjunkturbild für die USA allerdings weiterhin schlecht, so dass am Markt nach wie vor mit sinkenden Leitzinsen in den USA gerechnet werden dürfte. Tagesgeld wurde am Mittwoch am europäischen Geldmarkt in einer etwas engeren Spanne gehandelt. Disponenten nannten am Mittag Sätze von 3,25 bis 3,50 Prozent nach 3,25 bis 3,75 Prozent am Dienstag. Der Referenzzinssatz Eonia wurde am Vorabend mit 3,537 (Montag: 3,525) Prozent festgesetzt. Nach Einschätzung von Geldhändlern klemmt nach wie vor die Umverteilung zwischen den Banken. "Dem Markt kommt das Geld zu den Ohren raus, aber es hakt noch immer", sagte ein Händler unter Hinweis darauf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Vortag bei ihrem Wochentender 325 Mrd. Euro in den Markt gepumpt hatte. Allerdings hatten die Geldinstitute weiterhin mehr als 200 Mrd. Euro in der Einlagefazilität der EZB geparkt und reichten diese somit nicht an andere Häuser weiter. Als Ausdruck der andauernden Verunsicherung werteten Disponenten auch, dass einzelne Institute für Tagesgeld im Interbankenhandel bis zu 3,80 Prozent zu zahlen bereit seien.

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