Samstag, 8. November 2008

Der Dax Online

Die Aussicht auf eine weltweite Rezession lastet wie Blei auf dem deutschen Aktienmarkt. Für die kommende Woche machen sich Analysten daher wenig Hoffnung auf steigende Kurse. "Nachhaltige Kursgewinne erscheinen vor dem Hintergrund der düsteren Konjunkturaussichten wenig wahrscheinlich", betonen die Analysten der Landesbank Berlin (LBB). "Vielmehr gehen wir für den Dax von einem Rückfall in Richtung der Jahrestiefststände aus." In der abgelaufenen Woche verlor der Leitindex unter dem Strich rund drei Prozent und lag rund 800 Punkte über seinem vor etwa zwei Wochen markierten Tief von gut 4000 Zählern. Auch Aktienexperte Giuseppe Amato vom Brokerhaus Lang & Schwarz malt ein düsteres Bild: "Man kann die Probleme gar nicht stark genug betonen." Zahlreiche Volkswirtschaften schlitterten in eine Rezession, während das Herzstück - die Finanzbranche - schwer angeschlagen sei.

Kaum Hoffnungen auf Optimismus
F ür die anstehenden Geschäftszahlen der Unternehmen machen sich Börsianer kaum Hoffnungen auf positive Überraschungen. "Die laufende Berichtssaison über das dritte Quartal wartete bereits mit einer Vielzahl von Gewinnwarnungen auf", betonen die LBB-Experten. Viele Anleger hätten zwar ihre Erwartungen bereits zurückgeschraubt, urteilt Commerzbank-Volkswirt Markus Wallner. "Für einige Unternehmen und Sektoren wird die Ertragslage für 2009 aber immer noch zu positiv eingeschätzt. Erhöhte Schwankungen des Aktienmarktes werden auf kurze Sicht die Folge sein." Zu dem halben Dutzend Dax-Unternehmen, die sich in der kommenden Woche in ihre Bücher schauen lassen, gehören Allianz (Montag), Hypo Real Estate (Mittwoch) und Siemens (Donnerstag). Aus der zweiten Reihe haben unter anderem Premiere (Donnerstag) sowie die beiden Baukonzerne Bilfinger Berger (Montag) und Hochtief (Freitag) die Bekanntgabe von Zahlen angekündigt.

Keine Entspannung bei Konjunkturdaten
"Da kaum zu erwarten ist, dass die in den nächsten Wochen anstehenden Konjunkturindikatoren die Rezessionsängste zerstreuen, dürfte der November kein einfacher Monat werden", betont auch Hans-Jörg Naumer, Chef-Analyst von Allianz Global Investors. Für den ZEW-Index, der die Stimmung der Kapitalmarktprofis spiegelt, erwarten Börsianer bei der Einschätzung der aktuellen Lage einen weiteren Rückgang auf minus 42,5 Punkte von minus 35,9 Zählern. Mit Spannung warteten Anleger zudem auf die Einzelhandelsumsätze aus den USA am kommenden Freitag, von denen sie sich Hinweise auf die Aussichten für die weltgrößte Volkswirtschaft erhoffen.

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