Montag, 3. Dezember 2007

Wo bleibt das 100-Dollar-Fass?

An der Nymex schwitzen die Händler. Der Ölpreis ist volatil wie selten zuvor, er steigt und fällt fast täglich um mehrere Dollar - und das auf kritischem Level. Die 100-Dollar-Marke ist seit Wochen zum Greifen nahe, vor wenigen Tagen fehlten nur noch 71 Cent, doch drüber kommt man nicht. Nicht dass die Händler in den Pits von teurem Öl profitieren würden. Im Gegenteil: Jeder einzelne, der da auf dem Parkett der New Yorker Rohstoffbörse schreit und kauft und verkauft, ist ja auch ein Verbraucher, der unter steigenden Benzin- und Heizölpreisen leidet. Jeder einzelne zahlt seinen Benzin-Zuschlag auf Airline-Tickets und Paketpost, jeder einzelne spürt den allgemeinen Inflationsdruck, der in keinem Sektor so stark ist wie bei den Rohstoffen. Dass die Händler den Ölpreis dennoch dreistellig sehen wollen liegt nur daran, dass dann endlich die Anspannung weg wäre. "Lasst uns jetzt die 100 Dollar sehen, dann haben wir es hinter uns", klagt ein Trader, dem die ewig gleichen Schlagzeilen auf den Wecker gehen. "Öl bald 100 Dollar?", droht es immerhin täglich aus irgendeinem Wirtschaftsmagazin - klar, Öl wird bald bei 100 Dollar notieren, jedes Kind weiß das.

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